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Das verlorene Reit bei Altenhof

Alte Sage aus Pfarrkirchen im Mühlkreis
Es ar der Gründonnerstag des Jahres 1579. Nach einem schwülen Frühlingstag schoben sich im Passauer Winkel schwere Gewitterwolken zusammen. Immer drohender nahte das Gewitter. Ein Sturm jagte daher. Da, ein greller, naher Blitz mit kurzem Knall: Falkenstein stand in Flammen. In der Burg Altenhof war die Zimmermagd der Falkensteiner Burgfrau mit Näharbeiten beschäftigt. Als der Ruf erscholl, in Falkenstein brennt es, stürmte die Magd in wilder Hast fort, um der Falkensteiner Burgfrau zu helfen. In Altenhof wurden Bäume umgerissen und Äcker abgetragen, so auch im Reit drüben bei der Leithen, welches von da an zerschlagenes, verlorenes Reit heisst. Das Mädchen aber stürzte in ihrer Unrast dort über den Felsen und fand den Tod. Das Andenken von der pflichtbewussten Magd blieb bis auf den heutigen Tag im Volke erhalten.
So düster die Geschichte; Hanrieder sieht dieses Fleckchen Heimat mit anderen Augen: Wiilst an stadern Gang, Wird ma net bang, Geh nur außi zum "valorna Reit"! Wer a bisserl kann, Fangt dortŽs Almerln an und vagißt sein Trübsal af a Zeit.
Heute geht man im "Verlorenen Reit" über Wiesen und Felder. Diese Flur beginnt unmittelbar im Anschluss an unserem Grund und erstreckt sich bis hinunter an die Kante zum Ranna-Tal. Über das "Verlorene Reit" führt das letzte Stück des mittelalterlichen Weinweges, von der Mündung der Ranna, an der Ruine Falkenstein vorbei, hinauf zum Schloß Altenhof. Man geht an den Steintürmen vorbei, über die in der Sage die Magd zu Tode gestürzt ist.
Quelle: Sagenhaftes Pfarrkirchen von Hans Falkenberg.