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Grünland schafft Luft zum Leben

Ein Beitrag zur Erweiterung des Horizontes in der Klimawandel-Diskussion

Neue Broschüre zum Thema: „Oberösterreichs Wiesen bringen Sauerstoff, binden Kohlendioxid und sind Land zum Leben“

Peter Frühwirth befasst sich in seiner neuen Broschüre mit dem bisher kaum beachteten hohen Wert des Wirtschaftsgrünlandes für die Sauerstoffproduktion („Luft zum Leben“), mit der CO2-Bindung („Atmung“ der Atmosphäre) und der bedeutenden Kohlenstoffsenke, die unsere Grünlandböden darstellen.
Die Broschüre mit allen Zahlen, Fakten und Abbildungen können Sie sich hier herunterladen (Download)

Wir leben, weil es die Photosynthese der Pflanzen gibt

Die Pflanzen erzeugen aus dem Wasser des Bodens, mit dem Kohlendioxid der Luft, unter Ausnutzung der Sonnenenergie, Nährstoffe und geben dabei Sauerstoff ab. So einfach das klingt, so wichtig ist dieses „Können“ der Pflanzen für unser Leben.
Von der Photosynthese hängen auch nahezu alle heterotrophen (nicht zur Photosynthese fähigen) Lebewesen ab, da sie ihr letztlich ihre Nahrung und auch den zur Energiegewinnung durch aerobe Atmung nötigen Sauerstoff verdanken. Auch unsere gesamte, auf fossilen und pflanzlichen Rohstoffen basierende, Wirtschaft beruht auf der Photosynthese, die heute genauso wie vor Milliarden Jahren funktioniert.
Oberösterreich ist mit seinen 206.000 ha Grünland (ohne Almen) das stärkste Grünland-Bundesland in Österreich. Darauf werden jährlich rund 1,8 Millionen Tonnen Biomasse (TM) produziert. Davon entfallen auf das ertragsbetont geführte Grünland mit 4 und mehr Schnitten rund 1,3 Millionen Tonnen, also 73%.
 

Je Tonne Biomasse werden 2 t CO2 gebunden und 1,5 t Sauerstoff neu gebildet

Landwirtschaft ist nichts anderes als Leben mit und von Pflanzen. Landwirtschaft ist damit weit mehr als die Produktion von Lebensmitteln. Landwirtschaft ist ursächlich vor allem auch die Produktion von Sauerstoff zum Leben.
In Oberösterreich produziert allein das Grünland pro Jahr 2,6 Millionen Tonnen Sauerstoff mit seinen 1,8 Millionen Tonnen Biomasse. Der Mensch verbraucht rund 300 kg Sauerstoff pro Jahr beim Atmen.
Das oberösterreichische Grünland liefert für 100% der Österreicher Luft zum Leben. Das heißt, für 8,8 Millionen Menschen. Oder das 5,9-fache dessen, was die Oberösterreicher selbst zum Atmen brauchen.
Für Städte und urbane Großregionen, die selbst kaum über nennenswerte leistungsfähige sauerstoffproduzierende Pflanzenbestände verfügen, ist das Grünland die Grundlage zum Leben. Berücksichtigt man zusätzlich die auf dem Acker und im Wald produzierte Biomasse, dann erhält die Landwirtschaft in ihrer heutigen Form eine überragende Bedeutung für die Versorgung der Menschen mit Sauerstoff.

Humus im Grünland bindet Kohlendioxid

Der Prozess des Entzuges von Kohlendioxid aus der Atmosphäre bzw. der Bindung von Kohlenstoff in Biomasse ist auch heute von großer Bedeutung. Die Algen in den Meeren, die tropischen Regenwälder, die Wälder der gemäßigten Klimazonen und auch die landwirtschaftliche Produktion sind heute die Träger des Entzuges von Kohlendioxid aus der Luft.
Die oberösterreichischen Grünlandböden haben einen durchschnittlichen Humusgehalt von 6,83%. Im Durchschnitt sind damit in einer Tiefe von 0 bis 10 cm 59 Tonnen Kohlenstoff pro ha im Humus des oberösterreichischen Grünlandes gespeichert. Das entspricht rund 220 Tonnen CO2-Speicherung im Humus pro ha.
Verantwortungsbewusste Bewirtschaftung des Grünlandes mit hoher Produktivität und die Wertschätzung der darauf produzierten hochwertigen Lebensmittel (Milch, Milchprodukte und Fleisch) sind ein wichtiger Beitrag zu Minimierung der CO2-Verluste in die Atmosphäre. Gesellschaft und Politik haben allen Anlass dazu, die Attraktivität der Grünlandwirtschaft besonders zu fördern, um das Grünland als hoch klimawirksame Kohlenstoffsenke zu erhalten und, wenn möglich, sogar auszuweiten.

CO2-Aufnahme durch Grünland in Oberösterreich

CO2-Aufnahme nach Nutzungsart Grünland Oberösterreich
© Peter Frühwirth
CO2-Aufnahme durch Grünland in Oberösterreich (Untertitel)
Mit der Bewirtschaftung des Dauergrünlandes wachsen jährlich große Mengen an Biomasse heran, die immer wieder geerntet und an die Wiederkäuer, vor allem Milchkühe, verfüttert werden. Gräser, Klee und Kräuter nehmen für ihr Wachstum entsprechende Mengen an CO2 auf.
Das Grünland in Oberösterreich nimmt jährlich ca. 3,5 Millionen Tonnen CO2 aus der Luft auf.
Vom Grünland werden in Oberösterreich pro Jahr im Durchschnitt 17 Tonnen CO2 pro Hektar von den Pflanzen durch die Photosynthese aufgenommen. Das 4- und mehrmähdige Grünland nimmt über die Photosynthese jährlich 2,6 Millionen Tonnen CO2 auf. Das sind 73% der CO2-Aufnahme des gesamten oberösterreichischen Grünlandes. Die ertragsbetonte Grünlandbewirtschaftung für die Produktion von Milch deckt somit nahezu 75% der CO2- Aufnahme ab.

Grünland ist Land zum Leben

Wiesen und Felder sind unser Lebensraum. Wiesen und Felder sind auch der Raum, in der sich der Artenreichtum erst entwickeln konnte. Mit dem Wald und mit der Verwaldung sinkt die Strukturiertheit der Landschaft, die vielen Nischen und Ecken für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten verschwinden auf hundert Jahre. Erst recht, wenn Wiesen und Felder von uns Menschen verbaut werden.
Wenn wir heute über Kühe und Methan und Treibhausgase klagen, dann denken wir künftig auch daran, dass nur die Kühe die Wiesen fressen. Ohne Kühe kein Grünland.
Fast die Hälfte (42%) der landwirtschaftlichen Fläche ist Grünland in Oberösterreich. Das nur Bestand hat, weil es Kühe, Schafe, Ziegen und die Milchwirtschaft gibt.

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