Skip to main content Skip to main content

Zwischenfrüchte und Bienen

Strategie zur Vermeidung von später Blüte bei Zwischenfrüchten.

Ziel und Lösungsansatz

Ziel ist es, sie späte und starke Blüte von Zwischenfruchtmischungen zu verhindern, damit die Bienenvölker ihre Bruttätigkeit der Jahreszeit und ihrem Entwicklungsrhythmus entsprechend beenden.

Als Lösungsansatz wird versucht, Zwischenfruchtmischungen zusammenzustellen, die – eventuell in Kombination mit entsprechendem Anbautermin – ab Mitte Oktober nicht mehr blühen bzw. ihr Blühende erreicht haben. Jedenfalls sollte spätestens ab der zweiten Oktoberhälfte von den Zwischenfrüchten keine Trachtwirkung mehr ausgehen.

Gleichzeitig sollen auch pflanzenbauliche Zielsetzungen wie Nitrat- und Nährstoffspeicherung, Reduktion der Nitratauswaschung, Erosionsschutz, Bodenverbesserung und Humusaufbau, ebenso wie optimales Abfrostverhalten und Abtrocknung im Frühjahr zur Erleichterung der Anlage der Folgekultur erreicht werden.
 

Erste Ergebnisse aus dem Zwischenfrucht-Großversuch

  • Mit der Zusammensetzung und dem Anbauzeitpunkt der Zwischenfrucht kann man sich dem Ziel, der natürlichen Entwicklung des Bienenvolkes möglichst entgegenzukommen und ein frühzeitiges Ende der Bruttätigkeit im Spätherbst zu ermöglichen, durchaus annähern.
  • Eine Garantie dafür gibt es nicht. Denn zu viele weitere Einflussfaktoren wirken auf das Blühverhalten (Temperatur, Niederschläge, Bodenart etc.).
  • Vereinzelt oder in geringer Dichte blühende Bestände stellen kein Problem dar. Ihnen fehlt die Trachtwirkung. Es werden keine größeren Bienenzahlen für einen intensiven Trachtflug mobilisiert.
  • Zwischenfruchtbestände können dann einen nachteiligen Einfluss auf Bienenvölker haben, wenn sie in der zweiten Oktoberhälfte und danach in Vollblüte stehen und gleichzeitig über eine längere Periode hinweg eine warme Witterung mit Temperaturen über 12°C herrscht.
  • Bei „normalem“ Spätherbstwetter mit feuchter Witterung und Temperaturen von 11°C und darunter, haben blühende Zwischenfrüchte kaum einen Einfluss auf die Bienenvölker.

Versuchsmischung „Bienenfreund“

Die Mischung „Bienenfreund“ ist konzipiert für einen möglichst frühen Anbautermin (Ende Juli) und soll mit einem reichen Blütenangebot von Ende August bis Anfang Oktober zur besseren Pollenversorgung der Bienenvölker beitragen. Ein rechtzeitiges Blühende in der zweiten Oktoberhälfte unterstützt die Bienen in ihrem natürlichen Entwicklungsrhythmus.

In der Gunstlage St. Florian zeigte diese Mischung am 9. November 2017 nur mehr eine geringe bis keine Trachtwirkung.
In der späteren Lage Nußbach (Kirchdorf) durch die Vollblüte der Phacelia aber eine starke Trachtwirkung.

Bei warmem Spätherbstwetter, wie es 2014 und 2015 der Fall war, ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Mischung Bienenfreund im November auch in der späteren Lage Nußbach das Blühende erreicht hätte.
 

Versuchsmischung „Bienenschutz“

Die Mischung „Bienenschutz“ ist konzipiert für einen späten Anbautermin (ab 20. August) und soll möglichst keine Blüten ausbilden, um die Bienen gerade bei grenzwertig kühlem Wetter nicht zu Trachtflügen zu animieren.

In der Gunstlage St. Florian zeigte diese Mischung am 9. November 2017 nur eine geringe Blütenzahl und damit keine Trachtwirkung.
In der späteren Lage Nußbach (Kirchdorf) war am 9. November die Mischung komplett blütenfrei.
 

Weitere Erfahrungen

Es wurden auch Mischungen mit unterschiedlich hohem Anteil an Kreuzblütlern bei spätem Anbautermin (20. August) geprüft.
Dabei zeigte sich, dass Mischungen mit einem geringen Anteil an Gelbsenf/Ölrettich bis in den November hinein eine deutlich geringere Blühneigung zeigen. Auch am früheren Standort St. Florian blühte am 9. November 2017 nur wenig.

Bericht

Den Bericht zur Prüfung verschiedener bienengerechter Mischungen, mit einer umfangreichen Fotodokumentation, stellen wir zur Verfügung (komprimierte Dateigröße).
Siehe Downloadlink unten, oder einfach hier klicken.

Downloads